Selbstfindung

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Wer bin ich eigentlich? Das ist eine Frage, mit der ich mich erst jetzt, im Alter von 25 Jahren ernsthaft anfange zu beschäftigen. Ich habe es lange hinausgezögert, mich damit zu befassen, wer ich bin, wer ich sein möchte, was mich ausmacht. Ich denke, es ist eine Frage, die einen ein Leben lang begleitet. Es ist für mich sehr wichtig geworden, mich mit mir selbst zu befassen und mich selbst besser oder auch mich überhaupt erst einmal kennenzulernen. Ich merke jetzt schon, dass ich mein eigenes Handeln und meine Beziehungen zu Freunden, Familienmitgliedern und meinem Ehemann dadurch besser verstehen kann. Unsere Kindheit, die Erziehung die wir genossen haben, in welchem Umfeld und unter welchen Umständen wir aufgewachsen sind, sind Faktoren, die sich meiner Meinung nach extrem auf unsere Persönlichkeit auswirken. Zumindest, ist das bei mir so. Ist ja auch logisch, denn so viele andere Einflussfaktoren gibt es in meinem jungschen Alter ja noch nicht.

 

Eine Freundin von mir hat mir vor einer Weile ein Buch empfohlen: „Das Enneagramm, Die 9 Gesichter der Seele“ von Richard Rohr und Andreas Ebert. Sie meinte, es hätte ihr geholfen, sich selbst, Freunde und auch ihren Mann besser zu verstehen. Das hat natürlich mein Interesse geweckt. Denn für mich gibt es kaum etwas Wichtigeres, als die Beziehungen zu meinen Liebsten.

Ich bin nur leider überhaupt kein Bücherwurm, deshalb lag das Buch Monate lang auf meinem Nachttisch rum und der Staub setzte sich schon langsam darauf ab. Aber jetzt, als ich so eine starke Erkältung hatte, habe ich angefangen in dem Buch zu Lesen und begonnen, mich mit der Thematik des Enneagramms näher auseinanderzusetzen. Tja, was soll ich sagen, ich kann schonmal vorwegnehmen, dass mich das Buch, zumindest der Teil 2, komplett gepackt hat! Ich bin so sehr begeistert und so sehr überrascht, schockiert und freudig erstaunt davon, was ich da über mich gelesen habe, dass ich gleich meine ganze Familie, die am Wochenende zu Besuch war, mit meinem Enthusiasmus und meiner Begeisterung angesteckt habe. Wir haben für jeden einzelnen seinen Persönlichkeitstypen herausgefunden und uns den jeweiligen Part aus dem Buch vorgelesen. Ich habe es geliebt und die Anderen fanden es auch sehr interessant. Es ist wirklich sehr aufschlussreich, schwarz auf weiß Wahrheiten über sich zu lesen, derer man sich vorher vielleicht gar nicht so bewusst war.

Ihr glaubt nicht, was das in mir hervorgerufen hat, als ich den Part über meinen Persönlichkeitstypen durchgelesen habe. Ich habe so viele Erkenntnisse über mich selbst gewonnen. Warum ich bin, wie ich bin, warum ich manchmal so handle, wie ich handle und ich habe auch eine Menge über mein soziales Verhalten gelernt. Ich habe sofort Feuer gefangen und will mich unbedingt mehr mit mir selbst befassen und ergründen, wie meine Eigenschaften sich auf die Beziehungen in meinem Leben, egal ob Ehe oder Freundschaften ausgewirkt haben und auswirken. Ich war so gebannt, dass ich völlig das Zeitgefühl beim Lesen verloren habe.

Ich glaube, es ist immens wichtig, sich zuerst mit sich selbst zu befassen, um dann seine Beziehungen ein Stück weit auch zu analysieren und zu erkennen, was für eine Art Mensch einem gut tut und welche nicht. Ich kann jetzt noch besser verstehen, warum man sich mit der einen Person einfach besser versteht, als mit einem anderen, obwohl man sich das sonst vorher vielleicht gar nicht erklären konnte. Ich für mich habe erkannt, dass es mir sehr wichtig ist, dass mich positive und liebevolle Menschen umgeben, bei denen ich weiß, woran ich bin. Ich bin ein sehr emphatischer Typ und spüre die Empfindungen meines Gegenübers oder in einer Gruppe sehr schnell und intensiv. Ich sehne mich danach, dass alle Menschen glücklich sind.

Jetzt aber nochmal ein bisschen mehr zum Buch: In diesem Buch werden neun Persönlichkeitstypen unterschieden, in die sich theoretisch alle Menschen, zumindest anteilig, einordnen lassen. Um herauszufinden, welchem Typ du entsprichst, brauchst du nicht erst alle Einzelheiten zu jedem Typen durchzulesen, sondern kannst   hier   einen Typentest machen bei dem du 180 kurze Fragen beantwortest. Dieser Test gibt dir dann aus, zu wie viel Prozent du welchem Typ entsprichst. Ich war auch viel zu ungeduldig und habe erst den Test gemacht. Es ist aber wirklich auch sehr interessant, sich die anderen Typenbeschreibungen durchzulesen, um einfach Menschen aus dem eigenen Umfeld einordnen zu können. Als wir das mit meinen Schwägern, Schwägerinnen und meinem Bruder gemacht haben, war das wirklich aufschlussreich für mich. Manche Dinge wusste ich schon, andere haben mich dann aber doch sehr überrascht.

Beim Lesen habe ich herausgefunden, dass ich zu 100 % eine Sieben bin und habe mich in jedem einzelnen Satz, der über den Typ sieben geschrieben wurde, wiedergefunden. Ich musste lachen und weinen, während ich mir alles durchgelesen habe. Es fällt mir nicht leicht, wenn ich mit manchen Wahrheiten über mich konfrontiert werde.

Auch meine häufigen Jobwechsel konnte ich durch das Buch sehr viel besser verstehen. Siebener tun sich oft schwer mit der Festlegung eines bestimmten Berufes, können leicht mehrere interessante Jobs gleichzeitig ausüben, arbeiten aber am liebsten freiberuflich. Das erklärt mir gut, warum ich jetzt so unendlich glücklich bin mit meiner beruflichen Situation. Dieses Gefühl wünsche ich Jedem!

Ich bin mir sicher, dass du, wenn du dich darauf einlassen kannst, einige wertvolle Erkenntnisse daraus ziehen wirst! Für mich war es immer so eine ungreifbare Aufgabe herauszufinden, wer ich eigentlich bin. Das Buch hat es mir leicht gemacht Ansatzpunkte für diese Suche zu finden. Wenn dir das aber zu spirituell ist, dann will ich dich trotzdem dazu ermutigen, dich mit dir selbst näher zu befassen und deinen eigenen Zugang zur Antwort auf diese Frage zu finden und rauszufinden was dich ausmacht und was du vom Leben möchtest.

Sicher gibt es zu diesem Thema auch noch viele andere ganz wunderbare Lektüre. Ich freue mich über jeden Tipp in den Kommentaren.

Viel Spaß bei der Reise zu dir selbst!