Urlaub in Bayern

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Tag 1: Anreise, Ankommen & Unterkunft

Am Sonntag-Vormittag des 23. Septembers 2018 ging es für uns, nach einem urlaubslosen Sommer, endlich mit dem Auto Richtung Süden. Nach einer halbwegs entspannten Fahrt landeten wir in unserer Unterkunft, die wir uns einen Monat zuvor über Airbnb ausgesucht hatten. Uns war eigentlich nur wichtig eine gemütliche und typisch bayrische Unterkunft zu haben, ohne viel Schnickschnack, aber mit Charme und dem nötigsten, was man so braucht. Genau das haben wir in dem kleinen Örtchen in Lauter, Bayern gefunden. Auch die beiden Gastgeber der gemütlichen, kleinen Wohnung waren sehr freundlich und die Kommunikation hat problemlos funktioniert.

Die Lage der Wohnung mitten im sonnigen Chiemgau in Oberbayern war für uns perfekt. Man hat so viele schöne, sehenswerte Orte in der Nähe, wie den Chiemsee, Salzburg, München, die Therme in Erding und vor allem Berchtesgaden mit dem atemberaubenden Königssee. Dazu aber später mehr.

Wir haben uns dann erstmal ein kleines Picknick im Garten gemacht, uns in der Sonne ausgeruht und den Alltag ziemlich schnell vergessen. Bei der anschließenden Erkundung des kleinen Örtchens, waren wir dann schon mehr als geflasht. Die Umgebung war so faszinierend, beruhigend und wunderschön. Wir befanden uns mitten in einer hügeligen Landschaft mit Kühen und weiten Feldern. Der perfekte Abschluss war dann ein gigantischer Sonnenuntergang.

Tag 2: Salzburg

Das Wetter für den 24. September sollte laut der Prognosen sehr wechselhaft werden und so dachten wir, dass dieser Tag sich perfekt für einen Städtetrip eignen würde. Zack – “Salzburg Altstadt” bei googlemaps eingetippt und dann steht da soviel wie “Öffnungszeiten können anlässlich des heutigen Feiertages variieren”. Also haben wir vermutet, dass kaum Geschäfte geöffnet sein werden und daher kaum Menschen in der Stadt sein werden… gar keine schlechten Vorraussetzungen für uns, die wir beide nicht so auf Menschenmassen stehen. Von unserer Unterkunft aus, fuhren wir dann ca. 30 min bis ins Zentrum von Salzburg. Da begannen dann auch schon die ersten Schwierigkeiten. In der Salzburger Altstadt um die Mittagszeit und dazu noch an einem Feiertag einen Parkplatz zu bekommen, war so gut wie unmöglich. An dem sogenannten “Rupertikirtag” strömt nämlich alles nach Salzburg, um dort ein Fest zu feiern. Nach längerem Suchen haben wir dann aber doch noch eine etwas abgelegene Parkmöglichkeit gefunden. Anschließend sind wir in die doch sehr überfüllte Altstadt gelaufen und haben uns Mozarts Geburtshaus, die Getreidegasse mit den vielen Geschäften, die barocken Bauten, die Festung Hohesalzburg, den Dom zu Salzburg und vieles Weitere angesehen.

Nach dem kleinen, anstrengenden Städtetrip, bei dem ich zum ersten Mal in meinem Leben eine richtige Brezel gegessen habe, sind wir auch schon wieder Heim gefahren und haben den Abend entspannt in unserer kleinen Wohnung vor dem wärmenden Kamin verbracht.

Tag 3: Geburtstag

Die Planung dieses Tages hat Florian übernommen ohne, dass ich etwas wissen durfte und ich kann euch sagen, es hätte nicht schöner sein können! Der Tag begann mit einem mega leckeren Frühstück, das keinen meiner Wünsche offenließ. Anschließend sind wir zu einem Bauernhof gefahren auf dem es ein paar Pferde, Fohlen, Kätzchen & eine süße Babykatze gab. Für mich: the dream! Dann durfte ich zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Pferd sitzen, was schon wirklich sehr aufregend war, aber mein Fazit von der Reitstunde ist dennoch, dass ich wohl keine Reitmaus werde. Ich wollte es schon immer mal machen und es war zwar echt schön und ziemlich aufregend, aber die Tatsache, dass ich immer neidisch zu Florian geschaut habe, wie er am Rand mit der Babykatze gespielt hat, zeigt, dass es nicht aufregend genug gewesen sein kann.

Weiter ging es dann mit den leckersten Leckereien im Picknickkorb und Geburtstagsgeschenken im Rucksack zu einem schnuckligen Plätzchen etwas weiter talwärts. Die Gegend rund um Traunstein ist wirklich wunderschön. Und so war es auch genau richtig für mich, weil wir unser Picknick ganz für uns in der Natur genießen konnten. Es war wunderschön und die Sonne hat uns so schön gewärmt. Perfekt kann ich nur sagen.

Nach dem ausgedehnten Picknick inklusive Auspacken tollster Geschenke und einer kleinen Schlummerei in der Sonne, ging es dann innerhalb von weniger als einer halben Stunde zum Chiemsee. Ich habe wirklich noch nie so einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt, wie im „Haus am See“ am Chiemsee. Man hat dort einen atemberaubenden Blick, die Atmosphäre ist total ruhig und das Essen war richtig gut.

Tag 4: Königssee & Naturpool

Am Mittwoch ging es, nachdem wir ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt hatten, zum Königssee. Dort kamen wir gegen 13 Uhr an und haben auf dem großen Parkplatz nördlich des Sees geparkt.

Unser Plan war es, mit einem der Boote über den Königssee nach Salet zu fahren, weil ich vorher bei meiner Recherche von dort so viele schöne Bilder gesehen hatte. So haben wir uns, nachdem ich mit zwei zuckersüßen Hundis gekuschelt habe, an der Kasse angestellt. Die Dame an der Kasse hat uns zwei beiden naiven Menschlein dann erst mal eine liebevoll und bestimmte Ansage gemacht, warum wir erst so spät gekommen sind und uns darüber aufgeklärt, dass es jetzt keinen Sinn mehr machen würde nach Salet zu fahren und schon gar nicht so leicht gekleidet wie wir waren mit unseren Turnschühchen. In Salet war es zu diesem Zeitpunkt schon sehr kalt, da die Sonne schon hinterm Berg verschwunden war und so empfahl sie uns lieber am nächsten Tag früher mit entsprechender Kleidung zu kommen. Das war für uns schon eine herbe Enttäuschung. Uns war ziemlich schnell klar, dass das tatsächlich ziemlich dumm von uns war, aber wir hatten uns so fest vorgenommen und geplant, nach Salet zu fahren. Dann standen wir da und beschlossen kurzerhand eine kleine Wanderung zum Wasserfall des Königsbaches zu machen. Das Naturbecken bzw. den sogenannten Naturpool wollten wir eigentlich auf der Rücktour von Salet erkunden.

Ich kann nur sagen, dass die Frau an der Kasse uns den Tag gerettet hat, denn wir hätten es, wenn wir nach Salet gefahren wären, niemals bis zu dem Wasserfall geschafft! Die Strecke wäre viel zu weit und vor allem zu kalt gewesen. Wir sind im Nachhinein mehr als dankbar, dass wir unsere eigene kleine abenteuerliche Wanderung vorgenommen haben und nicht die typische touristische Bootsfahrt gemacht haben, wo wir in dieser Form nie die wunderschöne Natur hätten entdecken können.

So sind wir dann von dem Hafen aus nach Osten losgewandert. Nach schon ca. 30 min zügigen Schritts sind wir auch schon an einem wirklich zauberhaft schönen Aussichtspunkt angelangt, dem sogenannten Malerwinkl.

Nach weiteren 20 min sind wir dann über einen ziemlich menschenleeren, unwegsamen Wanderpfad, der an mancher Stelle schon nicht ganz ungefährlich war, zum Naturpool an der oberen Stelle des Wasserfalls gelangt. Ich kann nur sagen, dass ich, als ich dieses kleine Paradies da oben zum ersten Mal gesehen habe, kaum noch aus dem Staunen herauskam. Es war unglaublich! So etwas SCHÖNES! Ich war sprachlos und habe vor Glück fast zu weinen begonnen. Wir waren natürlich auch perfekt vorbereitet und hatten beide unsere Badesachen mit. Die Chance, in das klare, türkisfarbene Wasser zu steigen, wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen.

Ein anderes Pärchen war schon vor uns dort und so haben wir ein paar Minuten gewartet, bis wir die Erfahrung selbst machen konnten. Das war aber wirklich sehr schön, denn so kamen wir mit dem Paar ins Gespräch. Sie haben uns erzählt, dass im Sommer dort schon gerne mal bis zu 40 Leute anstehen. Irre! Da war ich nur noch dankbarer dafür, dass wir diesen Ausflug im Herbst, in der absoluten Nebensaison gemacht haben, wo auch nirgends in Deutschland Ferienzeit war. Das hat sich echt bemerkbar gemacht. Wir hatten auch an dem vorher genannten Aussichtspunkt so ziemlich unsere Ruhe und waren dort fast immer allein.

Es hat mich eine Menge Überwindung gekostet, es war unendlich kalt, meine Glieder waren schnell ziemlich taub, aber es war auch wunderschön zugleich. Das Gefühl, als ich dann aus dem kalten Becken rausgegangen bin und die Sonnenstrahlen meine Haut und meinen Körper in Sekundenschnelle wieder aufgewärmt haben, war unglaublich. Das waren wirklich Momente, die Florian und ich nie vergessen werden. Wir wollen definitiv mal wieder genau dorthin, denn es ist ein faszinierender und unendlich schöner Ort. Wir sind hin und weg.

Was diesen Tag dann aber noch großartiger macht hat war, dass nach uns ein weiteres Pärchen zum Wasserfall kam, das uns ansprach und fragte, ob wir nicht ein Autoschlüssel vermissen würden. Wir hatten tatsächlich mitten im Wald, auf dem, teilweise kaum als solchen erkennbaren, Weg unseren Autoschlüssel verloren. Die zwei hatten auf diesem Stück eine Pause gemacht und dabei im Laub den Schlüssel blitzen sehen. Wir hatten noch nicht einmal gemerkt, dass er weg war, und hätten ihn wohl auch zu 99 % nie wieder gefunden. Wir waren und sind für dieses Wunder so unglaublich dankbar, da nicht nur dieser Tag, sondern wohl auch der gesamte Urlaub ohne die Zwei völlig im Eimer gewesen wäre.

Auf dem Rückweg haben wir dann auf einer kleinen Bank beim Aussichtspunkt nochmal eine Brotmahlzeit eingenommen und konnten ganz allein für uns den atemberaubenden Blick von oben auf den Königssee genießen. Es war wundervoll. Allerdings ging dann auch langsam schon die Sonne unter, sodass wir uns dann doch beeilen mussten, um die Strecke nicht im Dunkeln zurückgehen zu müssen.

Die Autofahrt nach diesem Tag war auch nochmal ein Highlight, denn die Kulisse mit dem orange-roten Himmel mit den Bergen und Allem war unbeschreiblich schön.

Tag 5: Königssee und Wanderung auf den Jenner

Am vorletzten Tag unseres Kurzurlaubs ging es dann gleich nochmal zum Königssee. An diesem Tag wollten wir unbedingt ein Ruderboot ausleihen und selbst ein wenig den Königssee erkunden, anstatt festgelegte Strecken mit vielen anderen Touristen zusammen zu fahren.

So sind wir genau zu demselben Fleck gefahren und zu dem Verleih am Ufer spaziert. Allerdings entscheidet der Besitzer wohl selbst, wann er öffnet, da selbst 15 Minuten nach der offiziellen Öffnung um 11 Uhr noch niemand zu sehen war. Wenig später kam der nette Mann dann und ich strahlte ihn direkt an, weil ich mich so gefreut hatte, dass es jetzt losgehen würde. Daraufhin fragte er, ob wir heute etwa ein Boot ausleihen wollten, musste uns aber mitteilen, dass er nur gekommen sei, um das “heute geschlossen”-Schild an die Tür zu hängen. Ohne, dass wir ihn wirklich dazu überreden mussten, hat er uns dann schnell mit in die Hütte geholt, gesagt, dass wir uns einfach das vorderste Boot nehmen sollen und wenn wir irgendwann zurück kommen würden, die Tür einfach schnell hinter uns schließen sollten. Wow! Was für ein Geschenk! Wir mussten keinen Cent zahlen und er hat uns ein unglaubliches Vertrauen entgegengebracht. Das war so lieb. Normalerweise zahlt man 9 €/h und hinterlegt beim Ausleihen eine Kaution von 50 €.

Nach der Ruderbootstour auf dem Königssee sind wir mit dem Auto ein paar Minuten weiter zum Fuß des Jenners gefahren. Zu der Zeit, zu wir dort waren, konnte man leider weder mit der Seilbahn fahren, noch ganz hoch auf den Gipfel, weil gerade Bauarbeiten an der Bergstation stattfanden.

Wir hatten mal wieder nicht die beste Ausrüstung und wurden von den anderen Wandersleuten doch sehr komisch beäugt, aber wir haben es trotzdem sehr weit geschafft und das Zittern meiner Beine, die Schweißperlen und die eine oder andere Träne hat sich für die Aussicht, die wir dann genießen durften auf jeden Fall gelohnt.

Ich hätte so gern noch eine Woche dort verbracht, weil es noch sooo viel zu entdecken gibt. Aber das kann ja nur ein Anreiz sein, mal wieder dort Urlaub zu machen. Für einen Abenteuerurlaub mit außergewöhnlichen Entdeckungen und herrlichen Aussichten, muss man definitiv nicht immer gleich ins weit entfernte Ausland reisen. Atemberaubend schöne Flecken und Orte gibt’s auch zahlreich bei uns. Und einer davon ist definitiv der Königssee mit seiner Umgebung.

Tag 6: Abreise & Heimfahrt

Am 28.09.2018 ging es dann zurück nach Leipzig. Die Fahrt verlief ganz gut, bis auf die vielen kleinen Staus, die unsere Ankunft sehr hinausgezögert haben. Hier angekommen, muss ich sagen: Mir fehlen die Berge, die Landschaft und die ausgesprochen freundlichen Menschen schon ein wenig. Es ist auf jeden Fall einen Urlaub oder Kurztrip wert, denn es gibt unzähliges zu entdecken und erleben.

Wer noch nicht genug hat, kann sich hier unseren Urlaubsvlog ansehen.